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An das obenstehende Bild können sich sicher noch viele Schlotheimer erinnern - die Stelle der schmucken Bahnhofsuhr ist verwaist. Wann genau sie verschwand, lässt sich derzeit noch nicht sagen, jedenfalls wurde der Mauerdurchbruch für die Antriebswelle des innenliegenden Uhrwerks fachmännisch verschlossen.
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Auf dieser Aufnahme von 1900 ist die Uhr gut zu erkennen.

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Auf dieser Aufnahme aus den 80er-Jahren fehlt die Uhr bereits.


Über ein Inserat der Firma Interlok, einem polnischen Eisenbahn-Reparatur- und Handelsunternehmen, gelangte die Uhr durch Ankauf im Jahre 2002 nach Rotterdam in das dortige Eisenbahnmuseum. Dabei fehlten inzwischen die Zifferblätter und der Uhrenkasten, der sich einst im Gebäudeinneren befand und das Uhrwerk nebst einem weiteren Zifferblatt beherbergte. Ob das innere Zifferblatt im Original existierte ist fraglich. Der Uhrenkasten wurde nach einer Vorlage aus dem Bahnhof Schmalkalden nachgebaut. Die Uhr ist ein Fabrikat der Fa. C.F. Rochlitz. Mit viel Mühe wurden die fehlenden Teile anhand von historischen Unterlagen ersetzt. Nicht dem Originalzustand entspricht die Glasscheibe, die als Reminiszenz an die Museumsbesucher eingesetzt wurde, um Pendel und Gewicht beobachten zu können. Mit viel Enthusiasmus prüften die Eisenbahnfreunde die Funktion der Uhr und stellten fest, dass es sich um eine 8-Tage-Uhr handelte, die nur einmal pro Woche aufgezogen werden musste. Der Nasenuhr selbst fehlt der Schornstein, der zum Abzug der Rauchgase der innen befindlichen Petroleumbrenner diente, die die Uhr nachts beleuchteten. Verloren gegangen ist dieser jedoch nicht, er wird in Anbetracht seines Zustandes im Bahnhofsgebäude vor weiteren Schäden durch die salzhaltige Luft und Tauben geschützt.

Heute verrichtet sie ihren Dienst verlässlich im Rotterdamer Eisenbahnmuseum.
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Die Schlothheimer Bahnhofsuhr am Bahnsteig 1.

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Der auf einer Vitrine bewahrte Schornstein der Uhr.

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Der fehlende Uhrenkasten wird nachgebaut.

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Der nachgebaute, fertige Uhrenkasten neben seinem stolzen Schreiner.

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Ein Katalogauszug der Fa. C.F. Rochlitz, Berlin.

Für die Informationen und Bilder einen herzlichen Dank an Jo Roesen, Rotterdam.