Bis in die 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, stellte Schlotheim einen florierenden Industriestandort dar. Einige der Firmen haben den Sprung in die Marktwirtschaft geschafft, andere wiederum nicht. Auf dem unteren Bild ist eine kleine Auswahl der Schlotheimer Traditionsfirmen zu sehen, die den Charakter der Stadt als Seilerstadt prägten. Neben diesem Industriezweig waren auch elektrotechnische Betriebe, wie das Messapparatewerk Schlotheim - unter anderem bekannt für seine Dekaden-Widerstände - hier angesiedelt.

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Wenn auch eine weit über die Grenzen Thüringens bekannte Seiler-Industrie hier ansässig war, trug sie nur zu einem Teil zum Güteraufkommen des Schlotheimer Bahnhofs bei, landwirtschaftliche Produkte, wie beispielsweise Rüben (siehe auch Frachtpapiere) dominierten viele Jahre das Bild an den Ladegleisen.

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Vielen Schlotheimern ist sicher auch das Bild der zahlreichen Kohlewagons am Ladegleis 1 vor Augen, die mit dem Kohlebagger „Michurin“ russischer Bauart auf LKW der Marken H6, W50, später L60, verladen wurden. Weiterhin berichteten auch Zeitzeugen davon, dass die Kohleverladung für die in der Nähe Schlotheims stationierten russischen Soldaten, von den Rotarmisten selbst mit der Hand erfolgte.
Aber auch Plaste-Granulat wurde als Schüttgut umgeschlagen.